Am Montag, den 16. Oktober trafen sich 11 Ruhestandswanderer schon um 7:45 Uhr zur Abfahrt mit 1 VW-Bus und 1 Privat-Pkw in den Schwarzwald. Unser Wanderführer Ali hat diese Wanderung zusammen mit Klaus Danner, welcher jetzt in Höchenschwand lebt, früher mal in Schlaitdorf gewohnt und im Männerchor mitgesungen hat, heute noch Passivmitglied ist, und uns alle im Frühjahr bei unserem Jubiläumskonzert eingeladen hatte, organisiert.
Von Schlaitdorf, dem „Dorf mit Herz“, nach Höchenschwand, dem „Dorf am Himmel“. Vorgesehen war eine Kaffeepause in Donaueschingen. Doch diese kam leider nicht zustande, wegen Baustellen und Stau, fuhr das Auto mit dem Kaffee an Donaueschingen vorbei. Nach langem Hin und Her trafen sich die Wanderer, vor dem Haus des Gastes am Titisee, zur Kaffeepause. Die weitere Route konnte leider aufgrund Baustelle nicht wie geplant gefahren werden. Erneut musste gewendet und der Umleitung nachgefahren werden. So kam es, dass wir nicht wie geplant, sondern gut 2 Stunden später angekommen sind. Klaus Danner erwartete uns in der Dorfschmiede, wo die meisten auch übernachten und frühstücken konnten. 3 Wanderer mussten in der Linde untergebracht werden, da es nicht so viele Zimmer gab. Auf der sonnigen Terrasse erfrischten sich alle erst mal, bevor es dann gemeinsam mit Klaus Danner zum Wolfspfad ging. „Auf den Spuren den Wölfe“, welcher erst vor etwa einem halben Jahr eingeweiht wurde, wanderten wir durch den bunt gefärbten, wunderschönen Hotzenwald. Anschließend besichtigten wir die „Strohskulpturen“, für die Höchenschwand bis in die Schweiz hinein bekannt ist und reichlich besucht wird. Etwa 60.000 Besucher wurden dieses Jahr wieder gezählt. Wir alle waren erstaunt, was die Höchenschwandter hier alles gezaubert hatten. Nach dem gemeinsamen Abendessen in der Dorfschmiede klang der erste Tag gemütlich aus.
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Am 2. Tag ging es nach dem Frühstück zur Wanderung auf den Schinkenweg. Der Schinkenweg ist ein Rundwanderweg rund um Höchenschwand mit ca. 12 km. Frühmorgens noch bei Tau und etwas kühlen Temperaturen ging es durch den herbstlich bunten Hotzenwald, mit tollen Ausblicken ins Alb Tal und einem grandiosen Fernblick bis hinein in die schweizer Alpen. Im historischen Gasthaus „Rössle“ kehrten wir zur Mittagsrast ein. Dann ging es meist über freies Gelände, über Oberweschnegg, vorbei an Attlisberg und Heppenschwand, die Marienkapelle, in strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel über das Loipenhaus zurück nach Höchenschwand. Eine unvergessliche Wanderung bei traumhaftem Wetter, fast wie im Sommer – Indian Summer –
Am Abend hatte Klaus Danner ein weiteres Highlight vorbereitet. Wir fuhren zur Waldhaus Brauerei, wo wir eine Brauereiführung mit dem Braumeister machten, welcher seinen Beruf als Berufung versteht und ihn mit viel Herzblaut ausübt. Mit dabei war eine Bierverköstigung und für jeden ein Sixpack mit verschiedenen Waldhaus-Bieren. Das anschließende Abendessen in der Brauereigaststätte Waldhaus war einmalig und sehr gut, vor allem konnten die durstigen Wanderer die verschiedenen Biere gleich vor Ort so richtig genießen. Diese Spitzen-Biere von handwerklicher Braukunst schmeckten allen sehr.
Am 3. Tag mit dem Frühstück in der Dorfschmiede, hieß es schon wieder Abschied nehmen, von Höchenschwand und Klaus Danner. Unser Siegfried Fronk hatte für diesen Tag eine Besichtigung im Kraftwerk Wehr organisiert. Dieses Kraftwerk ist ein Kavernenkraftwerk und wurde in den Fels hineingebaut. Dort handelt es sich um Granitgestein, welcher mühsam herausgesprengt werden musste. Nach der Anmeldung bekamen wir einen Eindruck von der ganzen Anlage durch einen Film. Der Mann, welcher die Führung mit uns unternahm, erzählte uns, dass er viele Jahre dort gearbeitet hat bis zur Rente, und heute solche organisierten Führungen im Kraftwerk durchführt. Wir mussten mit den Autos 1,3 km durch den Zufahrtsstollen in den Berg hineinfahren. Das Hornbergbecken ist über das Kraftwerk Wehr mit dem Wehrabecken verbunden. Dieses Pumpspeicherkraftwerk gehört heute zur Firma „Schluchseewerk AG“ und ist eines der leistungsstärksten Pumpspeicherwerke Europas. Es erzeugt durchschnittlich im Jahr 1,16 Milliarden kWh Strom und dient heute mit den regenerativen Energien, zur Stabilisierung des Stromnetzes, wenn dieses zu viel oder zu wenig Energie verkraften muss. Wir waren Alle beeindruckt von diesen Dimensionen, von tonnenschweren Turbinen, Pumpen und Generatoren und das alles Untertage im sogenannten Kavernenkraftwerk.
Siegfried hatte für uns eine andere Route, durch den Schwarzwald, über den Feldberg, vorgesehen. Also fuhren wir nach Siegfrieds Angaben von seinem Navi. Es ging über Schopfheim durchs wunderschöne Wiesental nach Kandern, Richtung Badenweiler. Bis wir plötzlich im Rheintal gelandet sind und nicht auf dem Feldberg. Der Berg, den wir unterwegs immer sahen, hat sich als Belchen und nicht als Feldberg enttarnt, und Siegfried stellte fest, dass es wohl unter Feldberg in seinem Navi einen Ort und einen Berg gab. Wobei der Ort in Richtung Müllheim im Rheintal lag, wo wir eigentlich gar nicht hinwollten. Somit haben wir ungewollt eine wunderschöne Rundfahrt durch den Schwarzwald und durch das Rheintal genossen. Auf der Weiterfahrt Richtung Freiburg kehrten wir dann in Wolfenweiler, im historischen Gasthaus „Bären „ ein, welches wir gar nie gefunden hätten, wenn wir nicht diese Tour gefahren wären.Es war eine sehr gute Speisegaststätte. Der Saal war voll besetzt mit 2 Bussen, trotzdem konnten wir in der Jägerstube unterkommen. Nach dieser Mittagspause, es war schon 13:30 Uhr traten wir nun den eigentlichen Heimweg, über Freiburg, das Höllental, Titisee, Donaueschingen und über die Autobahn nach Rottenburg und wieder zurück nach Schlaitdorf, an. Den Abschluss machten wir im Fleckastüble. Unser Ali wollte schneller sein und fuhr über die Autobahn Karlsruhe-Stuttgart. Durch Unfall und Stau ist er jedoch erst 1 Stunde nach uns im Fleckastüble angekommen.
Alle waren sich einig, miteinander eine wunderschöne Ruhestandswanderung im Hotzenwald erlebt zu haben. Vielen Dank unseren Organisatoren Ali Rouagha und Klaus Danner, sowie unseren Fahrern, Ali und Erwin,ebenso Siegfried für die Organisation der Führung durch das Kraftwerk Wehr.
Diese Wanderung wird in die Annalen der Ruhestandswanderer eingehen, darin sind wir uns alle einig.