Rückblick auf 60 Jahr Liederkranz von Albert Kümmerle

ALBERT - 100 JäHR.BILD 25.-28. JUNI 1976 - freigestelltHallo Albert. Danke dass ich dich für unsere neue Liederkranz-Zeitung interviewen darf.  Nun erzähl uns doch mal ein bisschen über dich:

Mein Name ist Albert Kümmerle, geboren am 29.Oktober 1935 hier in Schlaitdorf. Seit nun über 50 Jahren glücklich verheiratet, zwei Töchter. Beruflich war ich Kraftfahrer und nebenbei auch Landwirt.

Ich bin 2010 bei dir gegenüber eingezogen. Von unserem ersten Treffen an hast du über den Liederkranz berichtet und mich angeworben. Wie man inzwischen weiß auch erfolgreich. Wie war es bei dir damals? Wann bist du in den Liederkranz eingetreten?

Das war 1952. Ich habe hier meine Originale Mitglieds-Karte. Die wurde noch von dem damaligen Vorstand Christian Schlotterbeck unterschrieben. Solche Karten gibt es heute gar nicht mehr.

Das sind ja über 60 Jahre! Was hält einen so lange im Verein? Gab es nie Momente wo es dir weniger gefallen hat oder du mit dem Austritts-Gedanken gespielt hast? Verstehe mich nicht falsch, aber in Zeiten wo Autos fünf Jahre, Ehen drei Jahre und Arbeitsverhältnisse ein Jahr halten, ist eine so lange Zeit fast unvorstellbar für mich.  

Nein. Niemals. Ein Austritts-Gedanke schon gar nicht. Ich würde heute noch zu gerne Singen. Es ist ja nicht nur das Singen was mir unglaublich Spaß machte. Auch die Kameradschaft war immer ein sicherer Hafen den ich ansteuern konnte. Das Singen mit der Gemeinschaft bringt Freude und Halt in´s Leben.

Wie hat es bei dir begonnen? Wurdest du auch so angeworben wie ich? 

Mich haben damals zwei Schulkollegen mitgenommen. Da war ich 17 Jahre alt. Ich wusste schon nach wenigen Treffen, so wie du ja auch, dass ich hier Glücklich werde. Daraus sind 60 Jahre geworden.

Da hast du ja die Messlatte sehr hoch gesetzt, mal sehen ob ich da ran komme! Hattest du noch andere Aufgaben im Verein?

Ja! Ich war Stimmführer vom ersten Bass. Von 1983 – 2011. Hier liegen noch zwei Hefte voll mit allen Anwesenheitszahlen aus all den Jahren. Außerdem war ich jahrelang Fahnenträger.

Fahnenträger?

Ja, der Fahnenträger führte den Festzug bei auswärtigen Veranstaltungen oder Beerdigungen an.

Du hast mir auch ganz am Anfang was von Gläsern erzählt, was hat es mit denen auf sich?

Wenn man im Jahr maximal drei Mal fehlte, egal aus welchem Grund, bekam man am Jahresende ein besonderes Glas mit Gravur als Auszeichnung. Das habe ich in 60 Jahren 28-mal geschafft. Es sind auch einige Zinnbecher und Krüge dabei.

Ja, ich sehe dass deine Glasvitrine schwer mit all den Auszeichnungen zu kämpfen hat. Gibt es ein besonderes Ereignis in all den Jahren welches dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Wir sind Pfingsten 1954 zu unserem Partnerchor nach Diessbach in der Schweiz gefahren. Ein Bus hat da nicht gereicht, Christian Schlotterbeck musste mit einem kleinen Bus zusätzlich fahren. Zu dieser Zeit war die Weltmeisterschaft in Bern, die wir auch noch gewonnen haben! Das war schon was ganz besonderes. Albrecht Hiemer, der heute noch singt, war damals auch dabei.

Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen mich anzuwerben? Woher wusstest du dass ich der Richtige bin?

Das hat man dir angesehen. Außerdem – wenn jeder der den Verein als aktiver Sänger verlässt – wie ich es aus gesundheitlichen Gründen tun musste, für seinen persönlichen Nachwuchs sorgt, wird unser Verein noch ewig leben.

In 60 Jahren lernt man unglaublich viele Lieder. Hast du ein paar besondere im Kopf? Was sind deine Lieblinge?

Wir haben ein Rotes Gesangsbuch aus frühen Jahren. Das ist mir am Liebsten. Lieder wie „Singe wem Gesang gegeben“ oder Württemberger Wei“ sind Klassiker die ich immer gerne sang.

Vielen Dank für das Gespräch Albert!

 

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LKSplus: von allem ein bisschen mehr… musikalischer Ausblick von Tania Schneider

Tania Portrait buntJa, es darf ein bisschen mehr sein: mehr Schwung, mehr Rhythmus, mehr Wortwitz, mehr Sänger, mehr Ideen, mehr Publikum, ….
Die Sänger des Liederkranzes Schlaitdorf erwartet schon zu Beginn des neuen Jahres so einiges Unbekanntes!

Dass die Initiative für die Neuorientierung aus den Reihen der Sänger selbst kam, finde ich dabei ganz besonders gut und wichtig. Als Chorleiterin fühle ich mich natürlich in erster Linie für die musikalische Neuausrichtung verantwortlich.

Schon im Januar werden wir uns an einige neue Stücke wagen, die bisher noch nicht im Repertoire zu finden waren: „Weit, weit weg“ ist eine Mischung aus traditioneller Volksmusik und Rockballade des bekannten österreichischen Musikers Hubert von Goisern, die als Männerchorsatz bearbeitet sowohl bei Sängern und Zuhörern gut ankommt.

Neue, flotte, humorvolle Bearbeitungen von bekannten Volksliedern wie z.B. „Muss i denn zum Städtele hinaus“, bekannte Ohrwürmer, niveauvolle Schlager (etwa von Udo Jürgens), Pop- und Rockballaden werden in Zukunft bei verschiedenen Gelegenheiten zu hören sein.

Ich bin sehr gespannt, wohin und wie weit uns die neuen Wege führen. Denn natürlich werde ich immer mit Ohr und Herz ganz nahe am Chor sein. Dass ein traditioneller Männerchor nicht über Nacht zu einer Boygroup wie den „Wise Guys“ mutiert, dessen bin ich mir sehr wohl bewusst und das ist auch gut so. Aber neben der Pflege des traditionellen Liedguts etwas frischen Wind in die Chorliteratur zu bringen, das wird nicht nur das Repertoire, sondern auch den musikalischen Chor-Horizont erweitern.

Als klassisch ausgebildete Sängerin liegen mir die Männerchorlieder im Volkston sehr am Herzen, aber ich gestehe auch, dass ich mich auf die neue, schwungvolle Probenphase ab Januar freue!
Bis bald

Tania Schneider

 

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175 Sänger-Wanderungen in 14 Jahren …

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… der Ruhestandswanderer – oder passender gesagt, die Unruhestands­Wanderer?! Denn zur Ruhe wollen die Herren nur kommen, wenn die Grillstelle erreicht, oder wenn zum Abschluss einer jeden Wanderung, die gemütliche Einkehr angesagt ist. Die Ruhepausen sind eingebettet in die von Albrecht Hiemer wohl organisierten und abwechslungsreichen Wanderungen, die alle vier Wochen in heimatlichen Gefilden im Radius von 100 km um Schlaitdorf herum stattfinden.

HiemerDa stellt sich noch die Frage an Albrecht Hiemer, wie denn die Sänger zum Wandern gekommen sind?

Einige Sänger sind in den vergangenen Jahren im Rentenalter angekommen und damit in eine Zeit mit mehr Muße. Dies gab den Gedanken, außer dem Singen doch ab und zu miteinander zu wandern, um die Geselligkeit zu pflegen, etwas für die Gesundheit zu tun und dabei unser schönes Württemberg kennen zu lernen. Der Entschluss war schnell gefasst: Wir machen alle vier Wochen eine Tour und zwar bei jedem Wetter.

Der Start war an einem besonderen Tag. Es war der Tag mit der Sonnenfinsternis, der 11. August 1999. Von Reichenbach aus wanderten wir über den Schurwald nach Winterbach und wieder zurück. Wir haben uns damals fast etwas übernommen, so dass wir zum Schluss lieber den Bus benutzten. (Ist seither nie wieder vorgekommen!)

WandererInzwischen sind es 175 verschiedene Wanderungen geworden. Eine gute Gemeinschaft ist dabei entstanden. Viele interessante Gegenden und Orte haben wir kennen gelernt. An der Donau, auf der Schwäbischen Alb, im Neckartal, im Schönbuch, auf dem Schurwald, im Stromberggebiet und in und um Stuttgart waren wir bei unseren Tageswanderungen unterwegs. Die Wanderung im letzten Monat führte uns von Untertürkheim auf den Rotenberg mit seiner Grabkapelle und anschließend auf den Kappelberg bei Fellbach.

Einmal im Jahr geht es auf eine 3-Tagestour außerhalb unseres Ländles.

Begonnen haben wir mit sieben Sängern, inzwischen sind wir mehr als das Doppelte geworden und freuen uns schon wieder auf unsere nächste Wanderung.

 

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