Pünktlich wie ein schweizer Uhrwerk fuhr der Bus aus Diessbach mit dem Diessbacher Männerchor im Gemeindezentrum Hofstatt in Schlaitdorf vor.
Der Männerchor des Liederkranzes hieß seine schweizer Gäste mit dem Lied „Willkommen“, herzlich willkommen. Mit einem Begrüßungstrunk und Butterbrezeln empfingen wir unsere Gäste.Ab 18:30 Uhr war Saalöffnung und die Konzertbesucher strömten nur so in den Saal. sodass im Foyer kein Durchkommen mehr war und der Saal bis auf den letzten Platz belegt war. Es mussten sogar noch zusätzlich Stühle herangeschafft werden.
Dirigentin Tania gab uns den Ton an und wir wollten lossingen, da kam plötzlich unser Sänger und Vorstand Alexander Zäh hereingestürmt, er hätte sich verspätet und entschuldigte sich. Doch, wie war er denn angezogen. Er trug einen Zylinder und einen schwarzen Frack. Tania sagte zu ihm: Wie siehst Du denn aus? Er meinte, Tania hätte doch gesagt, dass wir die alten Lieder im ehemaligen Look singen, deshalb hätte er sich so wie früher angezogen. Ja, ob er sich jetzt noch mal umziehen soll? Tania sagte zu ihm: Jetzt stehst Du halt so zu Deinen Sangeskameraden. Auf jetzt! Jedenfalls waren die Lacher des Publikums auf seiner Seite.
Mit „So ein Tag“ eröffnete der Liederkranz Schlaitdorf das Konzert. Nach dem 1. Lied erfolgte die Begrüßung durch Herrn Bürgermeister Dietmar Edelmann in dem er sagte, dass der Liederkranz Schlaitdorf für die Gemeinde ein Aushängschild ist. Er ging auf den kürzlich erfolgten Generationswechsel ein und sagte, dass viele Männergesangvereine daran schon gescheitert sind. Nicht so der Liederkranz, der durch seine Dirigentin Tania Hiby sehr modernes Liedgut mit traditionellem verbindet. Er lobte die Arbeit der jungen Vorstände, Alexander Zäh, Alexander Dippold, Gerhard Miller, Dominik Schlotterbeck den Kassier Jürgen Schaffner und Schriftführer Ewald Münzinger. Er wünschte dem Verein für die Zukunft alles Gute. Dann folgte ein Grußwort vom Bezirkschorleiter des schwäbischen Chorverbandes und des Ludwig-Uhland-Gaus, Herrn Hermann Fleck, der auch die Grüße und Glückwünsche zum Jubiläum vom Präsidenten des Chorverbands Ludwig Uhland, Herrn Eberhard Wolf und der Bezirksvorsitzenden Frau Nicole Kümmerle übermittelte. Nach dem 2. Lied „Lustig ihr Brüder“ hielt Vorstand Gerhard Miller sein Grußwort und übergab das Wort an den Moderator des Abends, Herrn Klaus Danner. Er erzählte von seiner Zeit in Schlaitdorf, der Gemeinde mit Herz, in der er 9 Jahre lang gerne gelebt hat und aktiver Sänger des Liederkranzes war und dass sein Herz, obwohl er schon 11 Jahre im Schwarzwald wohnt, immer noch an der Gemeinde mit Herz hängt. Damals, so erzählt er, hat ein Mann den Chor dirigiert. Seither hat sich im Verein eine Menge getan. Jetzt dirigiert eine Frau, und er muss sagen, dass der Liederkranz einen gewaltigen Sprung nach oben getan hat. Was ihm sehr gut gefällt und er wünsche dem Verein ein weiter so und eine gute Zukunft. Er moderierte mit Witz und Esprit sehr gekonnt durch den Abend. Es folgte das „Freundschaftslied“. Unser Vorstand bat die Sänger aus Diessbach zu uns auf die Bühne und wir sangen gemeinsam: „Freude am Leben“ und „Gesang verschönt das Leben“. Danach war im Programm der Männerchor Diessbach mit seinen Chorvorträgen: „Freundschaft“, „Am Jura“, „D’Visitestube“, „Der Jäger-Abschied“ und „Die Gedanken sind frei“ an der Reihe. Christian Rufer aus Diessbach bedankte sich für die Einladung zum Konzert und hob die schöne und lange Freundschaft der beiden Chöre hervor. Der Vorsitzende Beat Kummer überreichte einen Geschenkkorb mit schweizer Leckereien.
Der Moderator erzählte von einem Sänger, dessen Urgroßvater seit Gründung des Vereins angehört hat, anschließend der Großvater, dann sein Vater und dann er seit Jahren fest zum Verein gehört, auch fast 30 Jahre Vorstand war und nicht vom Verein wegzudenken wäre. Eine Legende. Wer weiß, wer das sein kann? Das kann nur unser Rainer Reusch sein, kam es aus den Reihen der Sänger. Er bat ihn zu sich nach vorne und überreichte ihm zusammen mit Vorstand Gerhard Miller eine Urkunde, in dem ihn der Verein zum Ehrenvorstand ernannte. Rainer war sprachlos und überrascht, denn damit hatte er nicht gerechnet. Außerdem wurde seine Ehefrau Elli nach vorne gebeten, ohne die der Verein nicht denkbar wäre, denn Sie ist immer zur Stelle, wenn es ums organisieren von Hocketse oder Konzert geht. Dafür wurden Ihr Blumen überreicht und Gerhard Miller hat Rainer eingeladen zur Vorstandsitzung, als Ehrenvorstand, wenn er Zeit hat. Albrecht Hiemer wurde ebenfalls nach vorne gebeten. Klaus Danner sagte dem Publikum, dass er der dienstälteste Sänger mit 89 Jahren, mit den meisten Probebesuchen im Verein ist, die er sogar hochgerechnet hatte. Er kam auf 2500 Stunden. Moderator Klaus Danner erzählte über die Ziele des Vereins und dass der Verein dieses Jahr noch einen Ausflug zu ihm in den Schwarzwald macht.
Nach der Pause unterhielten uns die Sängerinnen und Sänger des Frohsinn Reisach mit ihren Beiträgen: „Die launige Forelle“ –Nr. 1, von Franz Schubert, und Nr. 9, Die Wolga Forelle – Nun bedankte sich die Vorsitzende des Frohsinn Reisach, Frau Margarete Fürstenberg für die Einladung zu unserem Konzert und erzählte, wie es zu dieser langjährigen Partnerschaft der beiden Vereine kam. Der damalige Lehrer und Dirigent in Reisach, Herr Hermann Bizer hätte die beiden gerade gesungenen Lieder dem Verein gestiftet und ihm zu Ehren hätten sie diese Lieder gesungen. Denn er hätte zu dieser wunderbaren Freundschaft beigetragen. Als er Lehrer in Schlaitdorf war und Dirigent beim Liederkranz Schlaitdorf, hat er den Kontakt zu seinen ehemaligen Schülern und Sängern wieder aufgenommen. Es ist schön, dass sich der ganze Liederkranz darauf eingelassen hat und diese Freundschaft weiter aufrechterhalten wird. Als Gastgeschenk hätten Sie, da Sie aus der bekannten Weingegend Weinsberg kommen, einen Korb mit guten Tropfen mitgebracht. Modereator Klaus Danner: Herr Dirigent Knoblauch man sieht’s Ihnen an. Sia denkad etzt – „Soll i jetz liaber zo denne Flascha greifa oder doch dirigiera.“ Klaus Danner weiter: Was isch a reachd’s Veschber fir an Schwob? An Zwieblroschdbroada ond 5 Drollenger. Das Publikum lacht. Es folgten „Heimat mein Rebenland“, „Griechischer Wein“ und „Zeig mir den Platz an der Sonne“. Die Sänger des Liederkranzes Schlaitdorf wurden auf die Bühne geholt und wir sangen gemeinsam mit dem Frohsinn Reisach, „Ein Lied für Dich“.
Nun war modernes Liedgut angesagt, zusammen mit Begleitband, am Klavier Rainer Hiby, am Bass Bernd Reiter und am Schlagzeug Georg Schmid. Das war eine Premiere, denn mit Begleitband ist der Liederkranz zum 1. Mal aufgetreten.
Als Dirigentin Tania das 1. Lied anstimmte, ging wieder die Tür auf und herein stürmte ein völlig deplazierter junger Mann in Hawaii-Hemd und Sonnenbrille. Wer war das? Mal wieder unser Alex. Auf die Frage, was er denn jetzt für Kleidung trägt, sagte er: Nachdem Tania gesagt hätte, dass wir jetzt die modernen Lieder singen, hätte er sich schnell umgezogen, passend zu den neuen Liedern. Der ganze Saal lachte. Jetzt sangen wir die modernen, allseits bekannten Hits: „Über den Wolken“, „Solange man Träume noch leben kann“, „Frei wie der Wind“ mit Bariton Solo durch Vize Matthias Kohn, „Pigalle“, „Die Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe“, „Die kleine Kneipe“. Das Publikum klatschte mit.
Vor Konzertschluss bedankte sich Vorstand Gerhard Miller bei allen Konzertbesuchern für ihr Kommen und ihren großen Applaus, von dem der Künstler ja bekanntlich lebt. Gerhard Miller bedankte sich bei den Akteuren dieses Abends mit Geschenken. Mit „Fürstenfeld“ ging das Konzert zu Ende. Da das Publikum nach begeistertem Applaus eine Zugabe forderte, sangen wir noch einmal „Pigalle“.
Ein gelungener Abend, ein tolles Konzert mit neuen, ungewohnten Tönen, wie von den Zuhörern zu hören war, ging zu Ende, beim anschließenden gemütlichen Teil wurde noch gefeiert bis in die frühen Morgenstunden.
Hallo lieber Liederkranz,
ich war leider nicht beim Konzert. Ich selber bin Musiker bei den Musikfreunden Schlaitdorf.Imponierende Chorleistung. Sowohl Organisation als auch Inhalt.Besetzung mit Chören über die Staasgrenze hinweg. Eine enorme Vielfalt der Genre und der Mut zu neuen Wegen, wie Chor mit Begleitband. Herr Edelmann hat das auf den Punkt getroffen: Der Chor ein Aushängeschild für Schlaitdorf.